Dienstag, 20. Juli 2010

Gedanken über den Lottogewinn

Also ich mag Zahlen eigentlich gar nicht so besonders gerne, aber sie sind unter anderem mein Job und ich rechne recht gut und schnell. Auch Statistik und Wahrscheinlichkeiten bis zur Chaostheorie sind mir nicht unbekannt. So gesehen gebe ich jedem Recht, der Gelderwerb mittels Lotto in Abrede stellt. Doch was schert mich eine Sterbetafel, wenn ich lebe. Oder tot bin. Das zur Statistik und der durchschnittliche Erwartung', denn ich lebe heute. Und Lotterien mit geringem Geldeinsatz versprechen auch nur Quote und Wahrscheinlichkeit. Wie Versicherungen. Oder Altersvorsorge. Letztere beiden Gluecksspiele haben wesentlich groesseren Einsatz und schaut man sich die Wertvernichtung durch Krisen und Kriege im vergangenen Jahrhundert an, liegt die Ertragsaussicht nur im Durchschnitt hoch. Nach Inflation nicht einmal das. Jahrelang habe ich vielen Eigentum ausgeredet. Bis ich selber das Gefuehl haben durfte, 'nach Hause' zu fahren. Und dieses emotionale Moment laesst sich nicht rechnen oder werten (zumindest nicht in unserem Kulturkreis und nicht mit einfachen mathematischen Formeln). Und statt also Lotto mit 1:nnnnnn zu sehen, mag ich lieber die 1. Denn die gibt es und die kann ich auch als Mathe-DAU greifen. Diese Eins ist der Traum, den kaufe ich mir. Weil er sehr guenstig ist und vs. Drogen auch sehr real. Den 'Kick' von Gefahr, das Adrenalin einer gefaehrlichen Aktion, den Rausch einfach weiter zu laufen... nur sechs Zahlen tippen und man KANN die Eins sein. Oder jemand Anderes. Der dann bestaetigt, dass es Jemanden gibt, der Man auch haette selber sein koennen. Zudem habe ich vor (ich glaube) fast 10 Jahren vom Universum die Information bekommen, dass mir 4,3 MEUR zufallen werden. Nicht, dass es von Lotto 6 aus 49 kommen muesste.
Aber ich baue dieser Ansage gerne eine Bruecke, um es dem Schicksal einfacher zu machen. Nett, oder?
Okok, ich hadere gelegentlich, dass der universale Zeitbegriff eventuell nicht mit meinem uebereinstimmt. Aber die Ansage ist da. Lotto auch. Und dies ist ein sehr guenstiger Traum. Und da Hoffnung nie vergeht, malen WIR uns immer wieder gerne aus, was wir mit soviel Geld anstellen. Kein unerfuellbarer Traum, denn gewinnen tut immer Jemand. Und warum nicht...

Tja und natürlich möchte ich meinen Senf auch noch dazu abgeben ;-). Für mich bedeutet der Lottogewinn Freiheit. Nicht die Freiheit, mir einen Ferrari zu kaufen oder ein Schloss oder Designerklamotten. Nein, die Freiheit, das zu machen was man immer schon wollte. Die Freiheit, das gewonnen Geld zu verteilen an Menschen, die man kennt und die es brauchen oder einfach nur, die es verdient haben.... ja genau, in Deutschland. Nicht, das WIR das nicht jetzt schon machen - aber eben in einem kleineren, uns möglichen Rahmen. Der könnte größer sein :-). Zum Anderen wird das, was nicht ausgeschüttet wird beim Lotto an gemeinnützige Institutionen vergeben. Auch das ist schonmal was, auch wenn man nicht gewonnen hat. Und man hat jede Woche die Hoffnung, das es vielleicht doch klappt :-).
Das gute ist, WIR sind auch so sehr glücklich und wissen, das uns das Geld nicht glücklich oder glücklicher macht aber es beruhigt - auch oder gerade jetzt in Zeiten, wo immer das Wort Kündigung und Arbeitslosigkeit in den Firmen herumgeistert (leider nicht nur geistert...).

Warum dieses Thema, tja manchmal (oder häufig) bringen Kommentare zum Blog WIR zum nachdenken. Zum nachdenken das man sagt, hat derejenige Recht und warum ist es überhaupt ein Wunsch von WIR im Lotto zu gewinnen ... darauf in diesem Blogbeitrag die Antwort.

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